Ich stehe zugegebenermaßen noch ziemlich am Anfang im Verstehen, was um mich herum so passiert. Deshalb bin ich immer dankbar, wenn sich Leute die Mühe machen, mir Dinge zu erklären. Kürzliches Bespiel ist dieses Video hier über Abwehrmechanismen, das sogar Hilfestellungen dazu gibt, wie man als weiße Person auf gesunde Art und Weise mit dem Thema umgehen kann. Auch wenn das sinngemäß sogar die Ärzte schon mal gesagt haben.
Das ist das Problem mit diesen Komfortzonen, sie fühlen sich super komfortabel an. Und Dinge zu sagen wie “Lasst uns doch lieber alle Individuen sein, Hautfarben spielen für mich gar keine Rolle” verursacht obendrein noch total warme Gefühle. Das einzige, was es aber ausdrückt ist, dass mich selbst diese Problematik nicht betrifft, ich es in meinem eigenen Leben ohne Probleme ausblenden kann und jetzt da auch nicht weiter drüber sprechen möchte. Die Möglichkeit haben aber nicht alle.
Also lasst uns darüber sprechen. Auf der Grundlage, dass wir in einem rassistischen System aufgewachsen und erzogen wurden, wofür wir nichts KÖNNEN, aber mittlerweile alt genug sind, um die Dinge besser zu machen.
Der erste Schritt ist da zum Beispiel, den tatsächlich Betroffenen einmal mit abgeschalteten Schuldgefühlen zuzuhören, zum Beispiel Noah Sow und ihrem fantastischen Buch “Deutschland Schwarz Weiss” (ISBN 978-3746006819), das einen liebevoll an die Hand nimmt und diese seltsamen Strukturen erklärt.
Und ihr seid ab nun offiziell alle jederzeit willkommen, mich darauf hinzuweisen, wenn ich Quatsch erzähle <3
Du Guter du <3
Lieber Hiller,
Du verlangst von Deinen Lesern, dass sie 6:33 dasitzen und jemanden beim Reden zuhören von dem sie noch nie etwas gehört haben? Jo, ne, echt jetzt?
Aber Du hast schon einen empfindlichen Punkt ganz gut getroffen. Ich habe mich auch noch nie mit Rassismus auseinandergesetzt, weil er in meiner Lebenswelt einfach nicht vorkommt. Einerseits, weil alle Menschen, die mit mir verkehren im selben “Hallraum” oder der selben “Internet-Interessenblase” sind und zweitens, weil ich eh’ immer nur im dunklen Keller, allein und ohne Licht, auf neue Posts in Deinem Blog und der “Wüste” warte (und alle drei Sekunden “F5” drücke).
P.S.: Beim 795ten mal aktualisieren des heutigen Strips merke ich gerade, dass ich “Suizidaler Molch” und “Knuddeliger Ohrenigel” sehr vermisse, aber wer vermisst die nicht?
Ja, das mit dem dunklen Keller (bzw. dunkles Dachgeschoss, vgl. Spitzweg) ist auch mein Problem. Aber ey, genau dafür gibts doch YouTube! Um nie raus zu müssen. Und keine Sorge, ich werde meine Gedanken eh immer mit euch allen teilen, seien sie auch noch so unbedeutend.
PS: der Suizidale Molch fehlt mir, ehrlich gesagt, auch ein bisschen. Vielleicht erlebt er ja irgendwann doch nochmal was